Philippinisches Essen
Wenn ich die philippinische Küche, die ich bis jetzt kennengelernt habe, beschreiben müsste, dann würde ich sie als bodenständig beschreiben. Die meisten Gerichte basieren auf Fleisch und Fisch. Das Hauptnahrungsmittel ist Reis, der Tagesbedarf an Reis liegt bei 200-300g, dass ist weltweiter Rekord. Neben Reis gibt es meistens Fisch, Fleisch oder Meeresfrüchte, egal ob zum Frühstück, zum Mittag oder zum Abendbrot. Das Essen bei mir zuhause oder in den Restaurants ist meistens sehr stark gewürzt. Im allgemeinen mag ich es wenn Gerichte stark gewürzt sind. Doch hier hat der Ausdruck "stark gewürzt" für mich eine ganz neue Bedeutung bekommen. Ich glaube meine Geschmacksnerven haben sich schon so an das stark gewürzte Essen gewöhnt, dass ich europäische Gerichte immer nachwürzen muss.
Es wird geteilt
Man kann bei einer philippinischen Mahlzeit eigentlich nicht von einem Gericht sprechen. Das Prinzip ist mit den spanischen Tapas zu vergleichen. Nur das die "philippinischen Tapas" deutlich größer sind, soll heißen so groß wie ein Teller und pro Mahlzeit gibt es "nur" 2-4 "Tapas". Die "philippinischen Tapas" werden zwischen den einzelnen Personen geteilt, auch im Restaurant. Das jeder sein eigenes Gericht im Restaurant bestellt gibt es hier nur sehr selten. Man bestellt zusammen für alle.
Messer und Löffel
Als Europäer ist man es gewöhnt mit Messer und Gabel zu essen. Hier isst man ausschließlich mit Löffel und Gabel. Das Messer kommt nur zum Einsatz, wenn etwas sehr schwer zu schneiden ist. Doch wenn es gebratene Gerichte gibt, wird meistens mit Händen gegessen, auch in Restaurants. Dementsprechend werden vor und nach der Mahlzeit die Hände gewaschen.
Obst
Neben den bekannten Früchten Mango, Ananas, Zitrone, Papaya und Banane gibt es auch viele lokale Früchte, die ich vorher noch nie gesehen habe:
"Gemüse kommt selten allein"
Reine vegetarische Gerichte habe ich hier noch nicht gesehen. Zum Gemüse wird immer Fleisch hin zugegeben, obwohl es vermutlich wenige Länder auf der Erde gibt, die einen so großen Reichtum an Obst und Gemüse aufweisen können wie die Philippinen. Der vulkanische Boden ist sehr fruchtbar. Also Vegetarier haben es hier echt schwer ein Gericht ohne Fisch oder Fleisch zu finden.
Auf besondere Gemüse Arten bin ich hier noch nicht gestoßen. Wenn es Gemüse gibt dann meistens Kürbis, Kartoffeln, Salat, Möhren und andere Wurzeln.
Suppen
Was hier als Suppe bezeichnet wird, ist für mich mehr heißes Wasser mit Fleisch/Fisch und Gemüse. Soll heißen pürierte Suppen, wie in Deutschland uns gibt es eigentlich nicht. Deswegen kriegt man schon etwas Sehnsucht nach einer Kartoffel- oder Kürbissuppe.
Getränke
Bei mir Zuhause gibt es entweder verschiedene Säfte oder stilles Wasser. In den Restaurants gibt es neben dem "Service Water" (Leitungswasser) meistens auch Softdrinks.
Die größte Biermarke hier ist San Miguel, die ca. 8 verschiedene Biersorten produziert. Ansonsten wird auch mal gerne ein Light Brandy getrunken.
Fastfood
Wenn man über philippinischen Essen spricht, muss man auch die vielen Fastfoodketten erwähnen, da hier sehr viel Fastfood gegessen wird. Nach meiner Meinung ist das zu viel... Neben Burgern und Pizza wird hauptsächlich Chicken mit Reis angeboten, selbst McDonalds bietet hier hauptsächlich Chicken mit Reis an. Die größten Fastfoodketten sind hier KFC, Mcdonalds, Jollibee und Chowking.
Meine persönlichen philippinischen Delikatessen
Larchon
- Wenn es was zu feiern gibt, dann gibt es meistens Spanferkel (Larchon). Also ein Ferkel, das über einem Feuer gebraten wird. Wenn es dann fertig ist, schneidet sich jeder etwas heraus. Das hört sich jetzt irgendwie schlimm an, ist es aber eigentlich nicht. Larchon ist auf jeder Party der Renner. Nach spätestens 20 Minuten ist nur noch der Kopf und das Skelett übrig.
Kinilaw
- Das ist Roher Fisch mit etwas Knoblauch, Zwiebeln, Chili, Limone. Ist oft scharf, aber ist hier fast zu meinem Lieblingsgericht geworden.
"Streetfood"
- Pastil (Reis mit etwas Soja Soße)
- Gebratener Fisch
- Gebratene Organe
- Balut (ein 16,18 oder 21 Tage altes Hühnerei)
- Pfannkuchen
- Frittierte Fleisch- oder Fischspieße
- Ei mit einer Soße
- Pansit (philippinische Nudeln)
- Gemüse
Ich esse relativ häufig "Streetfood", weil vieles gut schmeckt und man zahlt pro Essen nicht mehr als 20 Peso (ca. 35 Cent).
Ein Stand mit "Streetfood" |
Das Auge isst nicht mit
Wenn mal man von den teuren Restaurants absieht, wird das Essen nicht gerade schön angerichtet. Das liegt zum einen, dass das Essen oft in Soße eingetaucht ist, andererseits glaube ich, dass man einfach nicht so viel Wert auf das Aussehen der Mahlzeiten legt. Hauptsache es schmeckt!
Es wird alles gegessen
Mit alles meine ich auch alles. Manches was in Europa als eklig angesehen wird, wird hier teilweise gegessen. Ich meine damit Innereien, Haut, Blut usw. Und zum Teil schmeckt das auch! Wenn man erstmal seine Voreingenommenheit ablegt hat, verliert man auch die Scheu davor.
Ein Beispiel: Beim Thunfisch wird nicht nur das Fleisch gegessen, sondern auch der Kopf, die Innereien und die Haut.
Hier eine Liste was ich hier schon gegessen habe:
- Fischkopf
- Fischeier
- Fischhaut
- Balut
- Fischorgane
- Schweinehaut
*Schmeckt fast alles richtig gut.
Meine Meinung
Das philippinische Essen ist etwas ganz anderes als die deutsche oder europäische Küche. Doch schon jetzt konnte ich mich schon mit ihr anfreunden, obwohl mir Manches überhaupt nicht schmeckt, aber das ist wohl in jeder Esskultur so, werde ich versuchen einige Gerichte in Deutschland beizubehalten.
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