Freitag, 30. Mai 2014

Die letzten Wochen 

Mangroven pflanzen 

Nachdem wir AFSer schon vor zwei Wochen am Meer beim "Mangroven Rehabilitation Project" Mangroven pflanzen waren, sind wir letzte Woche mit unseren Kindern vom Puplic Market nochmal hingegangen. Mangroven sind Salzpflanzen und gut fuer das Ökosystem. Außerdem sind sehr gut gegen Erosion, perfekt für die Philippinen, da doch ab und zu ein Sturm vorbeischaut. 
Die Kinder haben sich rießig gefreut. Wir haben die Mangroven bei Ebbe im etwas schlammigen Sand eingesetzt. Nach einer kurzen Einweisung, wie man Mangroven richtig einpflanzt, durch die Projektleiterin, ging es dann los.
Wir haben ca. 1.5 Stunden mit den Kindern gepflanzt. Danach hat die Projektleiterin unsere Kinder noch auf einen Donat und ein Getränk eingeladen.




Auf zum Mangroven pflanzen

Masken basteln

Als kleine Abwechslung für unseren "Unterricht" mit den Kindern, hat Mit-Volunteerin Anna überlegt Masken zu basteln und zu bemalen. Dafür haben wir dann Pappteller und Gummibänder gekauft.
Am nächsten Tag wurde dann gemalt und ausgeschnitten. Die Ergebnisse  können sich sehen lassen:








"Summer Olympics" Fußballturnier 

Unser letztes Turnier und damit auch unsere Tätigkeit als Coach ist nun vorbei. Schon ein bisschen traurig, aber nächste Woche machen wir nochmal eine kleine Abschiedsfeier.
Das Turnier haben wir leider nicht so erfolgreich bestritten mit 2 Siegen, 2 Unentschieden und 2 Niederlagen konnten wir uns nicht für die nächste Runde qualifizieren. Die Mannschaften waren vergleichsweise auch sehr stark, es haben sogar Teams außerhalb von General Santos mitgespielt. Aber trotzdem bin ich echt stolz auf unsere Jungs wie sie sich in den letzten 11 Monaten verbessert haben. Das ist schon echt enorm und ich habe mich auch dazu entschieden in Deutschland auf jeden Fall einen Trainerschein zu machen.
Es hat unglaublich viel Spaß gemacht die Jungs zu trainieren und zu sehen wie sie über die Monate besser werden.


Mittwoch, 16. April 2014

Graduation 

Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu. Und am letzten Schultag haben die Graduates (Abiturienten) ihre Zeugnisse bekommen. Das war eine riesige Veranstaltung, für die wochenlang geprobt wurde. Ich habe das am nur am Rande mitbekommen, da während  unserem Fußballtraining auf der Bühne getanzt und gesungen wurde. Auf  dem überdachten Basketballplatz wurden Stühle und Tische aufgestellt und die Bühne besonders elegant gestaltet. Neben den Schüler und  Lehrern waren auch die Eltern anwesend, insgesamt waren sicher 600 Leute da. 
Bevor die Zeugnisse übergeben wurden gab es ein sehr langes Programm. Es wurden die Tänze und die Lieder gesungen, die vorher geprobt wurden. Außerdem gab es eine ziemlich viele Reden, die den Schülern vermitteln sollten, wie wichtig es ist zu lernen und nicht auf zugeben.
Eine Rede hat mich ziemlich beeindruckt. Eine Frau, die vor ca. 30 Jahren an der MSU ihren Abschluss gemacht hat und jetzt Managerin bei einer großen Firma ist, hat ihre Lebensgeschichte erzählt. Sie hat mit ihrer Rede vermittelt, dass man nicht immer gute Noten schreibt oder der/die beste sein kann, aber solange man an sich glaubt und sich auf den "Hosenboden" setzt, erreicht man seine Ziele. Das fand ich sehr stark, das hatte ich hier in so einer Weise noch nicht von jemanden gehört. 
Nachdem alle Reden gehalten waren, wurden einige Schüler für besondere Leistungen mit Medaillen ausgezeichnet. Obwohl Joni und ich keine Schüler sind, wurden wir auch für unsere Tätigkeit als Fußballtrainer ausgezeichnet.
Danach haben dann alle Schüler ihre Zeugnisse bekommen. Jeder Schüler wurde einzeln auf die Bühne gerufen und ein Elternteil hat das Zeugnis zusammen mit der Schulleiterin übergeben. Nachdem jeder sein Zeugnis bekommen hatte, haben sich die Schüler bei den Lehrern bedankt. Man muss dazu sagen, dass die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler hier sehr freundschaftlich ist. Das finde ich sehr schön, da in Deutschland oft eine große Distanz zwischen Lehrer und Schüler besteht.
Dann wurde sich voneinander verabschiedet, dass war echt ein bisschen traurig, da man die Schüler und Lehrer erstmal nicht mehr sehen wird.  
Mir ist in diesem Moment auch klar geworden, das es nur noch 2 Monate sind bis ich wieder nach Deutschland zurück fliege. Ich freue mich schon sehr darauf, aber mir ist klar geworden, dass ich die MSU, die Schüler und  Lehrer sehr vermissen werde.


Die Graduates mit ihren Zeugnissen 





Dienstag, 18. März 2014

Prom an der MSU

Da Joni und ich das Fussballteam der MSU High School trainieren, wurden wir auch zum Prom eingeladen. In Deutschland ist das vergleichbar mit dem Abiball. Also alle ziehen sich ganz schick an und tanzen. Beim Prom der MSU waren nicht nur die Seniors eingeladen, sondern auch die Juniors. In Deutschland sind das ja normalerweise nur die Abiturienten (Seniors) mit Familie eingeladen. Da die Schulzeit auf den Philippinen 10 Jahre betraegt (nicht wie in Deutschland 12 Jahre) sind die Juniors und Seniors auch erst 14-16 Jahre alt. Im Vorhinein gab es an der Schule viel Wirbel, wer mit wem zum Prom geht. Joni und ich waren ohne Begleitung da, weil wir uns darauf konzentrieren mussten Mr und Ms PROM zu waehlen. Joni und ich waren mit 12 anderen Lehrern als Punktrichter eingeteilt. 
Bevor wirklich getanzt wurde, gab es wie bei fast allen Veranstaltungen, ein Programm. Es wurden mehrere Abschieds-Reden von den Seniors gehalten, es gab mehrere einstudierte Taenze, alle die am Prom teilgenommen haben mussten einmal ueber den Laufsteg laufen und es wurde gegessen. Ausserdem wurden wurden unglaublich viele Fotos gemacht. Nach 3 Stunden Programm wurde eine halbe Stunde Standard getanzt und dann wurde auf moderne Musik gewechselt.
Um 11:30 war dann schon Schluss und alle haben sich auf den Heimweg gemacht. Der Prom war echt eine sehr schoene Abwechslung, es hat echt Spass gemacht.



Ich und Joni mit unseren Fussball-Jungs


Chloe (Austauschschuelerin), Joni und ich mit einem kleinen Teil der Lehrer





Dienstag, 18. Februar 2014

Neues aus den Projekten

Public Market 


Was wir versuchen den Kindern beizubringen 


Was wir versuchen den Kindern beizubringen:
Wir versuchen den Kindern Schreiben, Rechnen, Zeichnen und ein bisschen Grundwissen beizubringen.
Da aber ganz unterschiedliche alte Kinder zu uns kommen, ist das Niveau sehr unterschiedlich, deswegen teilen wir die Kinder oft in mehrere Gruppen ein. Die Kinder innerhalb einer Gruppe haben den gleichen Wissenstand und so kann man einzelne Aufgaben besser an die Kinder anpassen.
Wir haben Kinder von 6 bis 15 Jahren, die zu uns in den Public Market kommen, deswegen malen und spielen wir auch sehr viel.
Es macht sehr viel Spaß mit den Kindern zu arbeiten und man hat durch die lange Zeit, die wir miteinander verbracht haben, auch eine gute Beziehung zueinander aufgebaut.
Trotzdem ist es manchmal sehr anstrengend, da die Kinder die Schule kaum oder gar nicht kennen, deswegen fällt es besonders den Jüngeren schwer ruhig sitzen zu bleiben oder sich auf Aufgaben zu konzentrieren.
Aber dennoch kann man bei vielen Verbesserungen beobachten, und das ist für uns ein echt schönes Gefühl.

Sponsoren und Spenden 


Wir haben von zwei Schulen Unterstützung und Hilfe bei der Suche von Sponsoren bekommen.
Durch Peers (auch ein Volunteer, der mit mir im Public Market arbeitet) Vortrag am Holy Trinity College haben wir ein Sponsor bekommen, der uns 20 Stühle gespendet hat.
Die Stühle benutzen wir hauptsächlich für Spiele (z.B. Reise nach Jerusalem) oder für Stuhlkreise.
Die MSU High School hat von dem Geld, was durch den Verkauf von Softdrinks am Family Day* der MSU eingenommen wurde, für alle Kinder FlipFlops gekauft. Diese wurden dann kurz vor Weihnachten verteilt.
Außerdem haben wir Spenden von thailändischen Lehrern bekommen, die uns über AFS einen Besuch in Gensan abgestattet haben. Von diesem Geld haben wir Hefte, Stifte, Farben, Papier usw. gekauft.
Wir schließen die Sachen immer in einen Spint, ansonsten werden die Sachen leider geklaut.   

*Family Day= Ist ein Schulfest, zu dem die Schüler und deren Familien eingeladen werden. Jeder bringt etwas zu essen mit und nach einem kurzen Programm durch die Schüler, wird zusammen Mittag gegessen

Essen, Zaehne putzen und duschen 


Nach dem Unterricht und dem Spielen kaufen wir den Kindern Pastil (Reis mit ein wenig Fleisch). Der Preis liegt bei ca. 2 Euro für alle Kinder.
Danach können die Kinder an einem Gartenschlauch duschen, Seife und Shampoo wird von uns gestellt.
Anschließend werden dann noch Zähne geputzt. Auch hier haben wir von den Spenden Zahnbürsten und Zahnpasta gekauft.


Waschen

Ausfluege zum oeffentlichem Schwimmbad 


Einmal im Monat gehen wir mit den Kindern in ein öffentliches Schwimmbad (Olaer), wo die Kinder baden und spielen können. Das ist immer das Highllight des Monats für die Kids. Das Olaer liegt etwa eine halbe Stunde außerhalb des Stadtzentrums, deswegen fahren wir mit dem Jeepne (Bus), denn laufen würde viel zu lange dauern.
Das Olaer ist wie ein Fluss aufgebaut, mit mehreren Becken. In Deutschland würde man das Olaer als Naturschwimmbad bezeichnen und das Wasser ist auch ziemlich sauber und wird regelmäßig gereinigt.
Den Kindern macht das immer super viel Spaß und uns natürlich auch.



Lenni, Van Van und Princess
Ein Becken vom Schwimmbad

Fussballtrainer 


Training 


Als Trainer haben Jonathan und ich 3-mal die Woche Training angesetzt, was wir auch fast jede Woche durchziehen können. Immer montags, mittwochs und freitags von 16 bis 18 Uhr. Wir versuchen unser Training abwechslungsreich zu gestalten, dazu hab ich mir Rat von mehreren meiner früheren Trainer in Deutschland geholt und wir gucken nach neuen Übungen auf verschiedenen Internetseiten. Dann stellen wir einen Trainingsplan zusammen, den wir dann auch versuchen so umzusetzen. Zusätzlich haben wir regelmäßig Spiele und nehmen an Turnieren teil, wo wir eigentlich immer gut abschneiden.
Unsere Spieler haben sich in den letzten 6 Monaten unglaublich verbessert und das macht mich und Joni echt Stolz. 






Problem Disziplin 


Jonathan und ich hatten lange ein Problem mit Disziplin in unserer Mannschaft, was ein allgemeines Problem bei den Schulmannschaften hier ist. Deswegen haben wir zuerst versucht Zuspätkommen und Nichtabsager mit Kraftübungen abzuschrecken. Leider mussten fast beim jeden Training 5-8 Spieler diese Strafübungen machen und das hat immer viel Trainingszeit gekostet.
Jetzt haben wir einen Strafkatalog mit ganz kleinen Geldbeiträgen für unterschiedliche „Vergehen“ aufgestellt.
Hier der Strafkatalog:

  • Nicht zum Training kommen ohne abzusagen = 5 Peso (ca. 8 Cent)
  • Sportsachen vergessen = 2 Peso (3 Cent)
  • Zu spät für das Training abgesagt (mindestens 1 Tag vorher) =  2 Peso (3 Cent)
  • Verspätet zum Training = 2 Peso (3 Cent)

Von diesem Geld können wir ab und zu ein Ball oder ein Hütchen kaufen.
Der Strafkatalog zeigt Wirkung und die Jungs halten sich an die Regeln und kommen regelmäßig zum Training.


Mannschaftskreis vor dem Spiel

Halbzeitansprache 



Neuer Platz 


Wie ich in einem früheren Blogeintrag schon erwähnt habe, hat die MSU High School einen sehr schlechten Fußballplatz. Es ist eigentlich kein Fußballplatz, mehr eine Wiese mit vielen Löchern und Steinen.
Endlich können wir jeden Freitag einen richtigen Fussballplatz des benachbarten College mitbenutzen. Es war ein echter Marathon den Platz zu bekommen, wir hatten unzählige Gespräche mit der Schulleitung. Ich habe nie verstanden, warum man erstmal alle Schulgremien fragen muss, ob wir auf diesen Platz spielen dürfen. Aber seit 3 Wochen dürfen wir nun endlich auf diesem Platz trainieren. Wir müssen allerdings 300 Peso (ca. 5 Euro) pro Training zahlen. Das Geld zahlt meine liebe Gastmama, vielen Dank!!


Wer will etwas spenden?! 


Wir können in beiden Projekten noch jede Menge Hilfe gebrauchen.
Für die Kinder im Public Market könnten wir mit den Spenden neue Farben, Stifte und Hefte kaufen.

Auf dem schlechten, steinigen Fußballplatz der MSU gehen ständig Bälle kaputt. Wir haben im Moment nur 5 Bälle für ca. 20 Spieler. Leider sind Fußbälle sehr teuer, deswegen kann man nicht mal eben einen neuen kaufen.

Also wer einen kleinen Beitrag spenden möchte, kann mir eine Mail schreiben:




Dienstag, 7. Januar 2014

Weihnachten und Silvester  

Weihnachten 

Die Weihnachtszeit fängt hier viel früher an als in Deutschland. Schon Anfang September wurde Weihnachtsdekoration verkauft und in den Malls liefen ununterbrochen Weihnachtslieder. Ich war schon ein bisschen überrascht. Weihnachten an sich wird am 24ten oder am 25ten gefeiert, dass ist von Familie zu Familie unterschiedlich. Wir haben am 24ten gefeiert und sind dafür nach Davao in ein Hotel gefahren, da viele Verwandte von meiner Gastfamilie in Davao wohnen. Am 24ten haben wir dann am Vor- und Nachmittag Verwandte besucht, dort lecker gegessen und uns nett unterhalten. Am späten Nachmittag sind wir in ein Cafe gefahren und haben Kuchen gegessen. Zum Abend hin sind wir wieder ins Hotel gefahren, wo es ein Christmas Dinner gab mit kleinem Orchester. Das Essen war unglaublich lecker und mit dem Orchester ist auch endlich Weihnachtsstimmung aufgekommen. Denn ich bin ja zu Weihnachten eher kühlere Temperaturen gewohnt und nicht 35 Grad und Sonnenschein. Nach dem Essen haben ich, meine Gastschwester und mein großer Gastbruder bis 12 Uhr Wein getrunken und geredet. Geschenke gab es erst am 28ten, als wir wieder zuhause in Gensan waren. Aber normalerweise gibt es auf den Philippinen am 24ten oder am 25ten Geschenke. 
Am ersten Feiertag sind wir dann in ein Resort auf einer Insel gefahren, die 45 Minuten mit dem Boot von Davao entfernt ist. Das Resort war sehr schön, wir haben für einen Tag in ein kleines Häuschen, das auf Pfählen auf dem Wasser steht gemietet. Der Strand und das Essen dort waren erste Sahne, ein richtig schöner erster Weihnachtsfeiertag! 



Meine Gastschwester hat an Heilig Abend bei der Tombola einen Wein gewonnen 


Das Resort in dem wir am ersten Weihnachtsfeiertag waren



Silvester 


Neujahr ist genauso wie Weihnachten ein Familientag. Also waren alle Volunteers in Gensan an Silvester mit ihren Familie zuhause und nicht auf einer Party oder ähnlichem. Ich habe mit meiner Familie sehr aufwendig gekocht. Und am Abend haben wir zusammen gegessen und Filme geguckt, Musik gehört und Bier getrunken. Ich habe meinem Gastbruder und meiner Gastschwester noch Dinner for One gezeigt und um 12 Uhr wurde dann für 30 Minuten Feuerwerk abgebrannt und danach weiter Filme geguckt. Ich bin irgendwann um 4 Uhr morgens ins Bett gegangen. 


Meine Gastschwester und ich beim Steak grillen

Unser selbst gekochtes Abendessen 

In vielen Familien wird zu Silvester eine Schale mit Obst auf den Tisch gestellt




Freitag, 27. Dezember 2013

Helfen in Leyte


Organisation


Ich hatte schon seit längerem versucht nach Leyte zu fahren, um dort zu helfen. Auch um sicher zu gehen, dass alle Spenden wirklich dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Nach einigen misslungenen Versuchen mich irgendwo anzuschließen, habe ich schließlich meine Chapter Chefin Maam Jang um Hilfe gebeten. Sie hat mich dann auch gleich dem Director des Office of Disaster vorgestellt. Der Director hat mir sofort angeboten nächsten Samstag morgen mit 15 weiteren Helfern und zwei Lastwagen mit Hilfsgütern nach Leyte zu fahren. So Schnell kann es gehen!

Spenden in Hilfsgüter umsetzen


Durch die Spenden die auf meinem Konto eingegangen sind, hatte ich 785 Euro zu Verfügung. Mein erster Gedanke war einfach Lebensmittel einzukaufen, aber der Director des "Office of Desaster" hatte mir gesagt, dass Decken und Kleidung die am dringendsten benötigten Hilfsgüter sind. Deswegen hatte ich mich dazu entschieden Decken zu kaufen.
Meine Chapter Chefin hat sich gleich angeboten mir dabei zu helfen die Decken zu besorgen. Maam Jang war super hilfreich, weil sie in Gensan die kostengünstigen Läden kennt und sie hat einen super Preis pro Decke ausgehandelt: knapp 2 Euro pro Stück! Somit sind wir dann am Ende auf 397 Decken gekommen. Die Verkäuferin hat erstmal komisch geguckt, als ich gesagt habe: ”397 Stück davon bitte". Es hat auch ein bisschen gedauert bis alle Decken da waren. Die Verkäuferin hat einen Van losgeschickt, um die Decken von einem Lager außerhalb Gensans zu besorgen. Also musste ich noch einen Tag warten bis ich bezahlen konnte. Ich wurde schon ein bisschen panisch, weil ich ja in zwei Tagen los wollte. Doch dann habe ich am nächsten Tag, kurz vor Ladenschluss, für 785 Euro (knapp 50.000 Peso) Decken gekauft. Ein Abenteuer war dann noch die großen Kisten mit den Decken nach Hause zu bekommen. Da ich auf kein Auto oder etwas ähnliches zurückgreifen konnte, musste ich dann mit Trycicle (siehe Blogeintrag vom 11 Dezember) nach Hause. Maam Jang hat kurzer Hand einen Tryciclefahrer herangeholt, der bereit war mich und die Kisten für 100 Peso (ca. 1.80) nach Hause fahren. Beim Fahren hat man schon fast gehört wie das Trycicle unter der Last gestöhnt hat und wir sind nur sehr langsam voran gekommen, aber nach 20 Minuten waren wir dann endlich zuhause.
Am darauffolgenden Tag habe ich dann mit einem Angestellten von meiner Gastfamilie mit einem Auto die Decken zum Laster gebracht. Anschließend habe ich noch beim Beladen des Lasters geholfen.


Eine der gekauften Decken
Die Decke ausgebreitet über meinem Bett
Die Kisten mit den Decken kommen 
Die Kisten sind verladen

Reise nach Ormoc City 


Nach dem der Abfahrtstag immer wieder verschoben wurde sind wir schließlich zwei Tage später als geplant, los nach Lyete. Da wir mit zwei Trucks und einem Van unterwegs waren hat die gesamte Hinfahrt gute 1.5 Tage gedauert. Ich war mit 6 anderen Helfern in dem Van unterwegs. Nachdem wir die Fähre von Surigao genommen haben, waren wir endlich in Leyte. Von dem Hafen waren es nur noch eine Stunde Fahrt bis nach Ormorc City, unser Sammelpunkt. Auf der Fahrt nach Ormoc City hat man schon gesehen mit welcher Kraft der Taifun gewütet hat. Ich hab sehr viele kaputte Bäume und Häuser gesehen.
Doch da diese Gebiet nah am Hafen liegen, war die Hilfe dort schneller Vorort und einiges wurde schon wiederaufgebaut.
Auch in Ormorc wurde viel schon aufgebaut. Es ist wieder der Alltag eingekehrt, wenn man das so sagen kann, die Geschäfte sind geöffnet, die Leute gehen arbeiten und der Verkehr ist im vollem Gange.
Trotzdem sieht man immer wieder an einzelnen Häusern oder Gebäuden wie stark der Taifun war.
Außerdem sieht man, eher außerhalb der Stadt, immer wieder große Müllberge, die zum größten Teil aus Schutt und Wellblech bestehen. Der Müll stammt von den ganzen zerstörten Häusern und Hütten, der wurde von der Polizei und Helfern schon vor einigen Wochen zusammengetragen. Deswegen liegt in Ormorc kaum noch kaputtes Material auf den Straßen.
In Ormoc angekommen haben wir uns erstmal die Stadt angeguckt und gegessen. Leider waren wir, die Helfer, die mit dem Van nach Ormoc gefahren waren, die einzigen aus unserem Team die in Ormorc angekommen sind. Die beiden Laster hatten es nicht geschafft auf die Fähre zu kommen, da viele große Trucks mit Hilfsgütern versuchen auf die Fähre zu kommen, um den Betroffenen zu helfen. Somit mussten wir 2 Tage warten bis die Laster in Ormorc waren.  




Auf der Fähre nach Leyte: Die UN ist auch da.   

Ormorc City

"Ormoc City Superdome"



Verteilen der Relief Goods und der Decken 


Nach einer Nacht Verschnaufpause für die Fahrer der Laster, sind wir dann endlich los und die Hilfsgüter zu verteilen. Da wir zwei Laster hatten, haben wir uns in zwei Teams aufgeteilt. Das eine Team ist in die umliegen Provinzen von Ormoc gefahren und das andere Team ist nach Catanaga (2 Stunden entfernt von Ormoc) und in die umliegenden Provinzen von Tacloban gefahren. Ich wurde dem Catananga-Team zugeteilt.
Nun ging es also endlich los!
Sobald man ein bisschen aus Ormoc raus war wurde die Zerstörung schlimmer. Immer mehr Bäume waren entweder komplett entwurzelt oder die Hälfte war abgesplittert. Mehr kaputte Häuser und mehr notdürftig zusammengebaute Häuschen… Zum Glück waren auf unser ganzen Reise die Straßen geräumt gewesen, deswegen sind wir relativ gut voran gekommen. Auf unserer Fahrt sind wir mehrere Male am Straßenrand angehalten, um den Leuten Lebensmittel, Kleidung oder Wasser zu geben. Es war unglaublich, wie sehr sich die Leute über die Hilfe gefreut haben. Das werde ich nie vergessen.






Ein notdürftig zusammengebautes Häuschen










Nach einem weitern Stop, wo wir Hilfsgüter verteilt haben, durfte ich mit einem Filipino zusammen aufs Dach des Lasters, von dort aus hatte ich einen super Ausblick. Ab und zu musste man zwar den Kopf ducken um einigen Stromkabeln auszuweichen, aber sonst hat es eigentlich Spaß gemacht. Doch von dort oben konnte ich auch beobachten wie Zerstörung immer mehr zu nahm. Als wir kurz vor unserem eigentlichen Ziel waren, stand kein Haus mehr, alle Bäume waren raus gerissen oder in der Hälfte abgebrochen. Es sah so aus, als hätte jemand mit einer Motorsäge alle Bäume ab der Hälfte abgesägt. Einfach nur schrecklich, trotzdem haben mir die Leute etwas mit einem Lächeln zugerufen, was ich leider durch den Fahrtwind nicht verstanden habe. Neben den Rufen waren auch oft Kinder, die versucht haben unseren Laster an die Seite zu winken, leider konnten wir nicht überall halten. Das war ganz schön hart, wenn man die Verzweiflung in den Gesichtern gesehen hat...






Als wir endlich in der Siedlung angekommen sind, wurden wir von allen mit Freudenschreien begrüßt. Wir haben den Laster auf einem Basketballplatz geparkt und wurden dann erstmal zum Essen eingeladen.


Essen in Tolosa
Ein 5000 Liter Wassertank

Nach dem Essen haben wir dann alle Hilfsgüter vom Laster auf den Basketballplatz getragen, mit kräftiger Mithilfe der Einheimischen. Danach haben wir mehrere Tische aufgestellt.

Tisch 1: Bürokratie. Angabe des Familiennamens und Unterschrift, um nachweisen zu können an wenn wir die Güter verteilt haben. Auch wichtig für die Koordinierung der Hilfsgüter, damit man weiß wo und wer und wie viel Hilfe jeder bekommen hat.

Tisch 2: Kleidung. Jede Familie kriegt eine Plastiktüte mit ca. 5 Anziehsachen.

Tisch 3: Lebensmittel. Jede Familie kriegt zwei Tüten mit Essen (Reis, Konserven, Süßigkeiten, Biskuits)

Stand 4: Decken, Jede Familie kriegt eine Decke (Von eurem Geld gespendet!)

Stand 5: Wasser, Jede Familie kriegt zwei Liter Wasser

Ich habe die Decken, die ich von den Spenden gekauft habe, an die Leute verteilt. Dank euren Spenden haben, jetzt 398 Familien eine Decke!!!! Danke!!!


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Bildunterschrift hinzufügen

Nach zwei Stunden hatten alle ihre Lebensmittel, Klamotten, Decken und Wasser. Wir waren fertig mit Verteilen. Es hat super Spaß gemacht, weil man den Leuten wirklich geholfen hat und ich konnte ihnen in Kontakt treten.
Es ist ungefähr ein Viertel von den Hilfsgüter ist übrig geblieben. Die wurden am nächsten Tag an umliegende Provinzen verteilt. Es sind auch 63 Decken übrig geblieben, diese habe ich am selben Tag noch verteilt. Dafür sind wir mit den Van die Hauptstraße runtergefahren und sind immer mal wieder in kleinen Siedlungen angehalten und haben dort den Leuten gegeben. Nachdem wir alle Decken verteilt haben wir uns direkt auf den langen Heimweg gemacht.   


Die letzten Decken verteilen


Freitag, 13. Dezember 2013

DANKE

Unglaublich! Als ich vor ca. einem Monat meinen Spendenaufruf veröffentlicht habe, dachte ich, dass vielleicht 200 Euro zusammen kommen. Aber das nach einem Monat 785 Euro auf mein Konto landen, hätte ich mir nicht vorstellen können. Also nochmal vielen Dank an alle die gespendet haben.
Ich habe bereits von dem Geld Hilfsgüter gekauft und werde morgen mit einem Truck und 7 weiteren Helfern in die Nähe von Tacloban fahren und dort eure und viele andere Spenden an die Leute bringen. Ich weiß noch nicht so genau wie das dort ablaufen wird, aber ein detaillierter Bericht folgt dann am Ende nächster Woche.